BIGA Ciabatta
Ein saftiges, knuspriges Ciabatta mit lange Frischhaltung. Den Geschmack verdankt dieses Ciabatta heute nicht wie gewohnt dem Sauerteig, sondern einem Vorteig, der in den letzten Jahren (bei mir) viel zu sehr in Vergessenheit geratenen war – dem BIGA. Diese feste Vorteigvariante stammt aus Italien und wird in der Regel mit einer TA von 145-160 geführt. Der Biga bewirkt ein intensiveres Aroma, eine zartsplittrige und lang anhaltende Kruste.
Die Herstellung ist einfach, unkompliziert und zeitlich sehr flexibel – genau das richtige für Neueinsteiger im Brotbacken. Ein großer Vorteil dieses Vorteiges liegt in der langen Zeitspanne der Weiterverarbeitung. So kann der Biga zuerst mehrere Stunden bei Raumtemperatur reifen und anschließend im Kühlschrank bis zur Weiterverarbeitung gelagert werden.
Schade das ich diesen Vorteig die letzten Jahre so vernachlässigt hatte.
Rezept
für ein Teiggewicht von 1762g / ca. 20Stk zu je 88g Teigeinlage
Gesamtrezeptur
750g | Weizenmehl 550/700 | 75% |
402g | Vorteig Biga (250g W/550 oder W700, 150g Wasser & 2g Hefe) | 25% (auf Mehl bezogen) |
550g | Wasser | 70% (inkl. Biga) |
20g | Salz | 2% |
20g | Olivenöl | 2% |
10g | Hefe | 1% |
10g | Malz /Honig | 1% |
BIGA Vorteig
250g | Weizenmehl Type 550/700 |
150g | Wasser 10°C |
2g | Hefe |
- Hefe im Wasser auflösen
- Anschließend mit Weizenmehl im Kneter zu einem glatten Teig mischen (4 Minuten langsam)
- Zugedeckt 12 Std bei kühler (15-17°C) Raumtemperatur reifen lassen
- Sollte der Vorteig länger als 12 Stunden reifen, so wird dieser bereits nach 6 Stunden im Kühlschrank bei 4°C gelagert. Dort kann dieser bis zu 72 Stunden aufbewahrt werden.
Hauptteig
750g | Weizenmehl Type 550/700 |
450g | Wasser 10°C |
100g | Wasser 10°C (diese Wassermenge wird erst nachgeschüttet, sobald sich der Teig vollständig von der Kesselwand gelöst hat) |
402g | reifer Biga |
20g | Olivenöl |
20g | Salz |
10g | Hefe |
10g | Honig |
Herstellung
- Alle Zutaten (außer die 2te Wassermenge mit 100g & Olivenöl) in der Knetmaschine 6 Minuten langsam und 6-8 Minuten schnell kneten. Erst nachdem sich der Teig vollständig von der Kesselwand löst, werden die restlichen 100g Wasser & Olivenöl nachgeschüttet. Anschließend wird der Teig nochmals gut ausgeknetet (ca. 3 Minuten).
- Nach der Teigherstellung den Teig in eine geölte Teigwanne geben.
- Nach 20 / 40 Minuten falten.
- Nach dem letzten Faltvorgang den Teig abermals 90-120 Minuten bei Raumtemperatur reifen lassen.
- Zur Aufarbeitung wird der Teig auf eine bemehlte Arbeitsplatte gekippt. Anschließend werden mit einer Teigspachtel die gewünschte Größe abgestochen und in einem Leinentuch auf die Gare gestellt (diese können ebenfalls sofort auf ein Backblech abgesetzt werden).
- Endgare ca. 30-45 Minuten
- Gebacken werden die Teiglinge bei 240°C mit Schwaden gebacken.
- Backzeit ca. 15-17 Minuten
80 Kommentare
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Silke
Hey Dietmar,
Die sind suuuuuuper, danke fuer das klasse Rezept. Sehr schoene Krume und Kruste…Kurze Frage, ich habe nun einen groesseren Ofen mit seperater Ober-und Unterhitze Einstellung. Muss die Temperatur da bei diesem Gebaeck bei der Oberhitze ca. 20 Grad weniger sein nach deiner Erfahrung?
Jetzt muss ich da wohl mal alle deine Rezepte erstmal “Probe Backen”… :). Schoene Gruesse aus Suedaustralien, Silke
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Dietmar Kappl
Hallo Silke,
eigentlich kann man Ober- und Unterhitze gleich einstellen 😉
Bei einer Teigeinlage von 80-90g Sollte eine Backzeit von 16-17 Minuten veranschlagt werden. Sollte hier eventuell eine zu rasche Bräunung stattfinden, dann würde ich diese etwas reduzieren.
Lg. Dietmar
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Brihitte
Ein tolles Rezept, ich habe Brötchen und Ciabatta gemacht.
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Dietmar Kappl
Klasse und soooo einfach 🙂 🙂
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Christopher
Hallo Dietmar,
da mein letzter Kommentar an dieser Stelle irgendwie einfach verschwunden ist, probiere ich es einfach noch einmal.
Kann ich die Ciabatta auch über Nacht im Kühlschrank reifen lassen? Und wenn ja, sollte ich dann die Hefemenge reduzieren?
Danke für die Auskunft und für diesen wunderbaren Blog! Ich habe letzten die Manotvane gebacken (mit Gelbweizenmehl und Butter statt Olivenöl) und die waren ein Traum: Geile Krume, schön fluffig und ne knackige Kruste.
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Monie
Hallo Didi, supergut die Ciabatta… Allerdings ohne open crumb. Welche Tricks gibt’s noch, auf was soll man wirklich achten, um solche Löcher zu backen? ;))
Liebe Grüße, Monie
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Dietmar Kappl
Hallo Monie,
– weiche Teige (hohe TA)
– erhöhte Teigreife
– Teige gut auskneten
– Teiglinge 100% Endgare
Du musst einfach nur mehr Geduld bei der Teigreife und Endgare haben 😉
Trotzdem finde ich deine Ciabatta toll!
Lg. Dietmar
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Monie
Danke für deine Rückmeldung. Du hast sicher Recht, mehr Geduld walten zu lassen 😉 Ich gehe mit Motivation erneut an die Brote ran ;))
Lg, Monie
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Christopher
Hallo Dietmar,
ist es auch möglich, die Ciabatta über Nacht in den Kühlschrank zu geben, um sie morgens frisch zu backen? Müsste ich dann die Hefemenge im Hauptteig verringern?
Danke und viele Grüße
Christopher
PS: Dein Blog ist großartig. Ich habe letztens die Mantovane gebacken (mit Gelbweizenmehl und Butter statt Olivenöl, da ich keins da hatte). Ein Traum. Super Kruste, tolle Krume und ein herlicher Geschmack.
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Dietmar Kappl
Hallo Christopher,
ja hier würde ich die Hefemenge halbieren 😉
Die Mantovane sehen klasse aus!!
Lg. Dietmar
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Christopher
Super, vielen Dank. Ich werde es ausprobieren.
Grüße
Christopher
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Roman
Mega Rezept! Vielen Dank! Die Bifana waren super lecker 😉
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Dietmar Kappl
MEGA Roman 🙂 🙂 🙂
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Sonja
Hallo Dietmar, Dein Rezept kam gerade recht. Habe es gleich nachgebacken und eingefroren für unsere Fahrt in den Urlaub nächste Woche. Einige haben es aber nicht in den Tiefkühler geschafft.😉
LG Sonja
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Dietmar Kappl
Super Sonja,
ich finde die Aufarbeitung so klasse – einfach abdrücken aus und fertig 🙂 🙂
Lg. Dietmar
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Sonja
Hallo Dietmar, vielen Dank für das Lob. Ich finde auch, was die Aufarbeitung angeht, haben Ciabatta gegenüber dem Baguette die Nase vorn. 😉 Und geschmacklich sind sie auch total super.
LG Sonja
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Fabian Rieker
Hi Dietmar, Super Rezept! Meine Knetmaschine musste bei den 100 g Wasser sehr kämpfen und ich konnte das Wasser nur schluckweise hinzufügen :), gut das ich schon mal dein Pizza Rezept mit Biga gemacht hatte.
Bei mir wurden es zwei große Ciabatta und ein Blech mit kleinen.
Meine Krume sieht leider nicht so schön gross wie bei dir aus, woran könnte es gelegen haben? Der Biga ist nach zwei Tagen im Kühlschrank ein bisschen zusammen gefallen. TT war 25,6°C. Die Gehzeiten haben auch gepasst. Lg Fabian
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Dietmar Kappl
Hallo Fabian,
man sieht das es deine Ciabatta etwas hochgezogen hat!
Das kann daran liegen, das der Teig vor der Verarbeitung zu wenig Teigreife hatte. Sollte die Teigreife gepasst haben, dann würde ich die Teiglinge das nächste mal noch etwas länger auf die Gare stellen 😉
Lg. Dietmar
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Alexandra
Hallo Dietmar,
Im Moment jagt ein klasse Rezept das andere… vielen Dank dafür..
Lg Alexandra
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Dietmar Kappl
Hallo Alexandra,
100% rustikale Optik 🙂 🙂
Lg. Dietmar
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Carola
Ein einfaches Rezept für solch knusprige, aromatische Brötchen. Sehr lecker. Danke fürs Rezept. LG Carola
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Dietmar Kappl
Hallo Carola,
du lässt aber auch nichts anbrennen 🙂 🙂 🙂
SUPER
Lg. Dietmar
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Herbert
Danke Didi für das hervorragende Rezept! Das musste ich natürlich gleich ausprobieren und habe zur Restlverwertung Ciabattamehl verwendet🙂.
Fantastisches Aroma und die Krumme extrem luftig und eine schöne Kruste mit Biss.
Mit Löffelgorgonzola auch nicht zu verachten 😋.
lg Herbert
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Dietmar Kappl
Hallo Herbert,
boa die sehen MEGA aus!!
… und dann noch soooo exakt abgestochen – TOP 🙂
Lg. Dietmar
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Herbert
Hallo Didi,
Das einzig wirklich Negative an den Ciabatta´s ist, dass man sooo aufpassen muss dass man nicht alle auf einmal isst😊😊.
Ich hab sie wie von dir empfohlen mit dem dünnen Holzstab “abgedrückt” – hat super funktioniert.
lg Herbert
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Dietmar Kappl
Dann hat man alles richtig gemacht 🙂
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Helmut SKARKA
Hallo Dietmar,
ich habe noch eine größere Packung T65 aus Frankreich. Geht das hier? Wie ist es dann mit dem Wasser?
Auf Baguette-Formen habe ich keine Lust, steche lieber Ciabatta ab.
LG
Helmut
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Dietmar Kappl
Hallo Helmut,
ja klar funktioniert genau so 😉
Lg. Dietmar
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Angelika
Hallo Dietmar,
Schön, dass es mal wieder ein Rezept mit Biga und langer Kühlschrank Gare gibt.
Allerdings 15-17 Grad Raumtemperatur, das wird schwierig.
Viele Grüße
Angelika
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Dietmar Kappl
Hallo Angelika,
wenn diese Temperatur nicht eingehalten werden kann, dann die Hefemenge im Biga ein wenig erhöhen und nach 6-10 Std. im Kühlschrank weiterreifen lassen 😉
Lg. Dietmar
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Angelika
Danke Dietmar
LG Angelika
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Mike
Hallo – verstehe ich das richtig – die Teiglinge werden abgestochen und dann nicht mehr weiter geformt/gewirkt ? Einfach nur noch auf das Backblech zur Gare gesetzt.
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Dietmar Kappl
Hallo Mike,
jupp richtig verstanden!
Noch besser wäre es: längliche Teigbänder abzustechen und anschließend die Ciabattateiglinge mit einem Kochlöffelstiel abdrücken/drehen – so bleibt die ganze grobe Porung erhalten 😉
LG. Dietmar
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Richard Meier
Sieht fantastisch aus, die kommen auf meine Liste, Eine Frage noch, sollte der Biga nicht nur grob vermengt werden, bis keine Mehlnester mehr da sind? Glutenbildung ist hier doch nicht erwünscht…Mit freundlichen Grüßen Richard
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Dietmar Kappl
Hallo Richard,
diese Methode wende ich nur bei TA 149 und darunter an – da geht fast jeder Kneter ansonsten an seine Grenzen 😉
Achtung: wer diese Methode anwendet, der muss die Hefe zuvor einige Minuten vollständig im Wasser auflösen!!
Lg. Dietmar
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