Der Ofenschwaden – Teil 2
Durch die Schwadengabe wird eine relativ große Wärmemenge schlagartig auf die Teigoberfläche übertragen. Zwischen der Temperatur des Teigstücks von ca. 30°C und der des Schwadens von 100°C entsteht eine Kondensation. Dadurch gerinnen die Klebereiweißstoffe an der Oberfläche und geben ihr Wasser an die Stärke ab. Die Stärke verkleistert vollständig, und es entsteht eine dehnbare und gasdichte Oberhaut.
Die Erzeugung von Schwaden im Backofen erfordert eine verhältnismäßig große Energiemenge, so dass der Schwaden nicht überdosiert werden sollte!
Warum sollte beim Backen überhaupt eine Schwadengabe erfolgen:
Die meisten Brotsorten erfordern eine ausreichend feuchte Backatmosphäre für einen optimalen Ofentrieb. Bei unzureichender Feuchtigkeit bildet sich an der Teigoberfläche sofort eine trockene Haut, und somit wird eine optimale Ausdehnung verhindert.
- Die Oberfläche der Teigstücke soll feucht bleiben:
Der heiße Wasserdampf trifft auf die kühlere Oberfläche der Teigstücke und kondensiert, d.h. es bildet sich eine dünne Wasserschicht.
- Die feuchte Teigoberfläche kann dem Gasdruck von innen nachgeben:
Der Kleber bleibt auch im geronnenen Zustand leicht verschiebbar, solange genügend Wasser als Gleitfläche zur Verfügung steht und der Kleber noch nicht zu sehr verhärtet ist. Somit kann infolge des Ofentriebs eine Vergrößerung des Gebäcksvolumen erzielt werden.
- Der Temperaturanstieg an der Teigoberfläche wird gebremst:
Das auf der Teigoberfläche gebildete Kondenswasser wird durch die Backhitze augenblicklich wieder in Dampf verwandelt, dazu wird in der Teigoberfläche die zur Verdampfung notwendige Energie entzogen. Die Folge ist eine Abkühlung der Teigoberfläche was sofort wieder zu einer erneuten Kondensation von Dampf zu Wasser führt.
Durch die Schwadenzugabe wird also erreicht:
- daß die Gebäcke ein größeres Volumen erzielen
- daß die Kruste nicht aufreißt
- daß ein gutes Gebäcksvolumen entstehen kann
- auch erhält die Kruste durch die Befeuchtung der Teigoberfläche einen besseren Glanz
Die Schwadenmenge ist abhängig:
- vom Gärstand der Teiglinge:
– bei knapper Gare viel Schwaden – bei voller Gare weniger Schwaden
- von der Ofenhitze
– bei heißem Ofen viel Schwaden – bei kalten Ofen wenige Schwaden
- von der Gebäcksart
– für Weizengebäck viel Schwaden – für roggenmehlhaltige Gebäcke weniger Schwaden
Die Verweildauer des Schwadens:
- Bei kleberstarken Weizenkleingebäcken soll der Schwaden während der gesamten Backdauer im Herd verbleiben. Starker Kleber verhärtet beim Gerinnen schneller und intensiver. Nur durch viel und langer Einwirkzeit des Schwadens kann ein großes Gebäcksvolumen erzielt werden.
- Weizenbrote brauchen weniger Schwaden, der jedoch auch während der gesamten Backdauer im Ofen verbleiben soll.
- Bei Broten aus kleberschwachen Weizenmehlen, insbesondere aber bei roggenmehlhaltigen Broten muss der Schwaden nach 60-180 Sekunden abgelassen werden. Schwacher Weizenkleber, besonders aber Roggenkleber verhärten langsamer und geringer. Erst das Entweichen des Schwadens kann genügend feste Kruste entstehen.
- Bei bestimmten feinen Backwaren muss der Schwaden früher entfernt werden, weil die Teiglinge sonst in die Breite treiben würden. Dies erklärt sich aus der Schwächung des Klebers durch den höheren Fett/Butteranteil im Teig.
- Bei voller Gare Schwaden früher ablaufen lassen, den im Teig haben sich bereits genügend Gase entwickelt. Bei einer vollen Teigreife wird der Teig nachlassend und es ist eine schnelle Festigung der Kruste erforderlich.
- Bei knapper Gare muss der Schwaden später abgelassen werden. Durch die knappe Gare erfolgt noch ein starker Ofentrieb. Durch den zähen Kleber (geringe Teigreife) muss die Teigoberfläche länger dehnbar bleiben.
Backen von Laugengebäck:
Damit bei Laugengebäcken eine optimale, glänzende Gebäcksfarbe erzielt wird, sind diese ohne Schwaden und während der gesamten Backzeit mit offenen Zug zu backen. Mit den Dämpfen des Schwaden würde die an der Teigoberfläche haftende Lauge verdünnt. Somit würde eine matte, unansehnliche Gebäcksoberfläche entstehen.
107 Kommentare
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Achi
Hallo Dietmar,
man lernt irgendwie nie aus … Ich habe neulich in einem Rezept gelesen, dass der Teigling (insbesondere bei hoher TA und weitgehender Ausreizung der Stückgare) für 10 – 15 min in die Gefriertruhe getan und angefroren wird. Das würde den Ofdentrieb noch zusätzlich erhöhen. Kann das sein ?
Lg. Achi
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Dietmar Kappl
Hallo Achi,
häää – wie Bitte ?????
Wenn du Teiglinge mit hoher TA bei voller Gare in der Tiefkühler schiebst, dann zieht es den Teigling in eine Schockstarre – d.h. er zieht sich zusammen und verkleinert das Volumen und bildet starke Falten an der Oberseite!!!
Schon gar nicht gefriert ein Teigling in so kurzer Zeit in einem Haushaltkühlschrank – der muss schon länger drinnen stehen! Das schaffen nur Hochleistungsschocker in Backstuben 😉
Bitte nicht nachmachen!!!
Lg. Dietmar
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Achi
Hi Dietmar,
erst jetzt gesehen, dass du geantwortet hast 🙂
Also, der Teig soll nur angefroren werden.
Machen scheinbar recht viele Leute so bei Teigen mit hoher bis sehr hoher TA. Habe ich inzwischen schon öfter gelesen.
z.B. https://mipano.de/rezepte/tartine-a-la-kelienea-ta-182/
Lg. Achi
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Manfred
Hallo Dietmar,
Ich besprühe mein Vollkornroggenbrot immer ausgiebig mit Wasser bevor es in den Backofen geht mit anschließenden Schwaden.
Behindert das die Wirkung des Schwadens oder hilft das mit?
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Dietmar Kappl
Hallo Manfred,
nein es behindert das Backen nicht im geringsten!
Es verändert nur die Optik 😉
Lg. Dietmar
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Matthias Ahrend
Sag‘ mal Dietmar .. ich backe in einem Etagenofen – aber, wie wird eigentlich bei Stollen geschwadet bzw. wann wird dort der Zug geöffnet ?? Schon mal ‘Besten Dank‘ Liebe Grüße, Matthias
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Dietmar Kappl
Hallo Matthias,
ich empfehle zu Schwaden – egal ob in der Form oder ohne Form 😉
(auch weil sich in der Form die Hitze im Backraum besser verteilt)
Schwaden brauchst du nicht ablassen, weil hier nur eine kleine Menge geschwadet wird.
Lg. Dietmar
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Lupo
Moin Dietmar,
Deine Artikel und vor allen Dingen Erläuterungen mit Bildern sind sehr gut. Mal daran gedacht, das als Buch zu veröffentlichen?
Gruss
Lupo
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Dietmar Kappl
Hallo Lupo,
wenn ich doch etwas mehr Zeit hätte 😉
Vorstellung hätte ich schon und wird sich von allen anderen extrem Unterscheiden – das kann ich schon versprechen!!
Nur wann – keine Ahnung???
Lg. Dietmar
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Lucky
Servus Dietmar,
gibt es etwas Neues zum Buch-Terminplan? (Ich denke ja eher nicht, wenn ich Deinen vollen Terminkalender sehe…)😉
Lg aus Japan
Lucky 😎
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Dietmar Kappl
Hallo Lucky,
kommendes Jahr erscheint das erste Teil von drei 😉
Lg. Dietmar
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Lucky
Super! Bitte um Nachricht per E-Mail, falls ich es im Blog, FB, etc. verpennen sollte. Werde mir die Buecher nach Japan einfliegen lassen und bekommen dann den ersten Platz in dem Brotback-Buchabteil bei mir. 😎
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Dietmar Kappl
Na serwas 🙂 🙂 🙂
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Lupo
Moin Dietmar,
da antworte ich doch mal ganz provokativ: “Wenn nicht jetzt, wann dann?”
Gruss
Lupo
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Dietmar Kappl
Schön wär’s 😉
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Conny
Hallo Dietmar, ich besitze seit wenigen Wochen einen Häussler-Elektrosteinbackofen. Was das Schwaden betrifft, bin ich noch unsicher. Ist es sinnvoll bei Steinbacköfen zu schwaden (also gleich nach dem Einschiessen mit Sprühflasche Wasser in den Garraum sprühen) oder ist das Backklima im Steinbackofen so, dass es kein Schwaden braucht? Vielen Dank für Deine tollen Rezepte! Liebe Grüsse Conny
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Dietmar Kappl
Hallo Conny,
ich hab leider auf so einem Ofen noch nie gebacken!
Hab mir aber schon von einigen Kursteilnehmern sagen lassen, das diese nicht Schwaden?!?
(kann es mir nur schwer vorstellen aber es soll so sein)
Ich selber besitze einen NFG und dem hau ich richtig Wasser zum Schwaden rein 😉
Um zusätzlich einen besseren Ofentrieb zu erreichen, hab ich auch die Anbacktemperatur reduziert – so kann sich der Teig länger entwickeln.
Lg. Dietmar
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Sandra
Hallo Dietmar, ich habe auch einen NFG den man ja vorheizen und bei Erreichen der Temperatur abschalten soll. Hier bin ich noch am Ausprobieren, was das Schwaden betrifft, daher würde ich gerne wissen, ob du mit dem Schwadentrichter beschwandens oder ein Gefäß mit Steinen im Steinbackofen steht, wo du das Wasser hineinschüttest, damit es Dampf?
Und bei welchen Temperaturen bäckst du die Teige. Jede Tipps und Tricks hierzu wäre sehr hilfreich.
Danke LG Sandra
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Dietmar Kappl
Hallo Sandra,
beim NFG das hintere (Kleine) Schwadenrohr zustopfen!!!!!!!!!!!
In den Ofen bitte eine Schwadenschüssel mit Schrauben oder einen Schwadomat von Bongu.de 😉
Der NFG braucht genau so Schwaden wie jeder andere Ofen – auch wenn dir der Verkäufer etwas anderes sagt (hatte in LINZ bei meinen Backkursen auf dem selben Ofen gebacken!
Lg. Dietmar
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Sandra
Hallo Dietmar,
danke für deine Rückmeldung.
Ich habe auch links ein Schwadenrohr wo das Wasser runterläuft bleibt das offen oder auch zustopfen? und mit was hast du das zugestopft?
Welchen Schwadomat würdet du empfehlen den 2.0 oder den Monster?
Und kannst du mir auch verraten mit welchen Temperaturen du im NFG Oberhitze und Unterhitze z.b. Roggen-, Weizen-, oder Dinkelbrote bäckst? Oder welche Temperaturen hier ratsam wären?
Danke LG Sandra
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Dietmar Kappl
Hallo Sandra,
hinten und auch vorne musst du den Einlass/Auslass schließen – hier entweicht ansonsten der Schwaden.
Unterhitze 250°C und Oberhitze 235°C – durch die hohe Backraumhöhe empfiehlt es sich die die Oberhitze zu reduzieren 😉
Lg. Dietmar
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Sandra
Hallo Dietmar,
perfekt dann mach ich das mal. 🙂 Bin für alle Antworten echt dankbar. 🙂
Kann ich die Temperatur für jedes Brot so nehmen?
Welchen Schwadomat würdet du empfehlen den 2.0 oder den Monster?
Und wieviel ml nimmst du hier zum schwaden?
Du schriebst im oberen Beitrag das du:
“um zusätzlichen einen besseren Ofentrieb zu erreichen, hab ich auch die Anbacktemperatur reduziert – so kann sich der Teig länger entwickeln.”
Wie ist das genau gemeint?
Danke LG Sandra
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Dietmar Kappl
Ich würde den 2.0 nehmen – der hat mehr Wums!
Die Spritze voll aufziehen 😉
Normalerweise bäckst du bei 260-250°C deine Teiglinge an – Bei Brot empfehle ich dir die Oberhitze auf 235°C zu reduzieren.
Lg. Dietmar
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Sandra
Hallo Dietmar,
Welchen Schwadomat würdet du empfehlen den 2.0 oder den Monster?
Du schriebst im oberen Beitrag das du:
“um zusätzlichen einen besseren Ofentrieb zu erreichen, hab ich auch die Anbacktemperatur reduziert – so kann sich der Teig länger entwickeln.”
Wie ist das genau gemeint?
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Doris Kittinger
Hallo Dietmar!
Mein alter Ofen ist dabei, den Geist aufzugeben und so überlege ich, welchen ich mir kaufe. Hauptaugenmerk derzeit auf Brotbacken. Ich habe nun die Geräte von Miele mit Klimagaren gesehen, auch bei Neff gibt es eine Dampffunktion. Bei Miele zumindest kann man die Wassermenge pro Dampfstoß nicht einstellen – es sind immer 100 ml, maximal zwei Stöße. Das scheint mir viel Wasser. Dieses Gerät ist ziemlich teuer, deshalb stellt sich die Frage, ob es das wert ist? Ich habe schon vor längerer Zeit einen Bongu Schwadomat – wäre der besser, da man ihn selber regulieren kann und kann ich mir dadurch diese Funkton ersparen? Was ist sonst noch wichtig? Für mich: 300 Grad Temperatur, Einschaltzeiten zum Programmieren, damit der Ofen schon aufheizt, auch wenn ich noch nicht da bin,… was noch? Und an die werte Bloggemeinschaft hier: Welche Erfahrungen habt ihr? Mit welchen Öfen/Funktionen seid ihr zufrieden? Wovon ratet ihr ab?
Dankbar für jeden Tipp Doris
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Verdampft und Zugelegt
Eines noch bei Backofenbeschaffung bedenken: im Miele Rezeptbüchlein für den Backstein wird für jedes Rezept auf 280 Grad aufgeheizt, gebacken wird dann mit niedrigeren Temperaturen. In grantigen Momenten hat man dann den als vollwertigen Backofen vermarkteten CDG (CombiDampfGarer) nicht so richtig lieb – obwohl, der kann ja nix dafür… LG!
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Dietmar Kappl
Hallo Doris,
ich kann nur aus meiner Erfahrung sprechen: Funktion OBER-Unterhitze und 260-280°C – mehr brauch ich nicht!
Backe auf den teuersten und billigsten Öfen (alles das selbe Ergebnis) – wichtig ist der Backstein + Schwaden und das stell ich selber in den Ofen.
Lg. Dietmar
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Kittinger Doris
Vielen Dank für die Tipps! Wird mein Budget entspannen!
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Verdampft und Zugelegt
Habe seit etwa einem Jahr den Miele CDG – der kann max 225 Grad und ganz viel Dampf in allen Abstufungen. Würde ich mit Hauptaugenmerk Brot-Backen nicht kaufen – aber ich backe Brot damit – und teilweise wird‘s entführt, weil‘s wirklich gut ist. Aber wie gesagt – seine wahren Stärken hat der nicht beim Brot…. LG!
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Dani
Hallo! Hab hab auch so einen Miele Combigarer. Wie backen Sie Weizenbrote, wenn ich fragen darf? Obwohl hier in der Liste steht, dass Roggenbrote eine höhere Anbacktemperatur benötigen, wird mein Roggensauerteigbrot immer sehr gut. Nur die Weizenbrote entwickeln keine schöne Kruste im Ofen. Egal welches Rezept. Sie sehen nie rustikal aus, sondern glatt und die Kruste ist eher zäh als knusprig. Weckerl werden hingegen oft sehr gut. Auch bei den geringen Backtemperaturen.
Lg, Dani
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Kathrin
Hallo Doris,
ich backe seit 2,5 Jahren in einem Miele H2661-1BP. Das ist eher ein Einsteigermodell ohne Klimagaren. Max.Temperatur sind 250°C. Ich backe mein Brot auf einem Backstein und mit einem home-made-Schwadomaten und es wird sehr gut. Man kann per Zeitschaltuhr Garzeit und Garzeitende einstellen, ich lass ihn damit immer vorheizen, wenns morgens frische Semmeln geben soll. Ach ja Pyrolyse hat er auch.
LG Kathrin
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Boris
Hi Dietmar,
Hab dazu auch eine Frage. Im combi dampfgarer kann man die genauen Prozent luftfeuchtigkeit und Dauer dieser einstellen
.. Bei wieviel % Feuchte für wie lange sollte man weizen/weizenmisch Brot backen?
Danke und lg
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Dietmar Kappl
Hallo Boris,
leider hab ich hier keine Erfahrungswerte aber der Schwaden oder die Luftfeuchte beim Backen haben nur in den ersten 5-max. 10 Minuten Wirkung. Alles was danach kommt kann man sich sparen!!
Lg. Dietmar
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Verdampft und Zugelegt
Boris, zeig noch den Anschnitt, wenn das Brot ausgekühlt ist, und wart auf Dietmars Input. Wenn du die Dinkelfranzosen anschaust, oder Pfundskerl oder SFSourdough, da siehst du Ergebnisse aus dem cdg – wenn man den Teig hinkriegt, dann geht schon was mit dem cdg. Ich sag’ immer, hilft nix, weiterüben 🙂 LG
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Boris
Hier ein Bild vom Anschnitt.
Aufgeben kommt nicht in Frage 🙂
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Verdampft und Zugelegt
Boris, bis Dietmar antwortet: für Baguette 100% bis sie fertig sind. Für andere Brote 100% bis du für dich ausreichend und angenehm Risse in der Kruste hast; ab da 0% und durchaus auch das Türl ein bisschen öffnen um den restlichen Dampf abzulassen (ich hab noch nicht erkennen können, wie rasch und gut das Combigerät Dampf abzieht).
Ich rufe aus der hintersten Bankreihe dazwischen, weil ich seit dem letzten Jahresende ein solches Gerät habe und nicht jeder wieder mit den selben Dingen kämpfen muss..
WICHTIG: Backrohr lang und gut aufheizen sonst kriegst du Baguette wie glasierte Fließen.
Je nach Hersteller deines Geräts gibt’s auch Bäcker, die speziell für das Gerät erklären. ZB der Backprofi für Dampfmeisters Hersteller Miele.
LG und gutes Gelingen!
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Dani
Hallo!
Wie machen Sie das dann in der Praxis? Wenn ich den Combigarer schon mit 100% Luftfeuchte vorheize und dann öffne, entweicht beim Einschießen nicht nur der Dampf, sondern vor allem kühlt das Gerät sehr ab. Schalten sie die 100% dann erst nach dem Einschießen dazu? Also quasi durch Änderung der Betriebsart? Verwenden Sie dazu die Funktion Combigaren-Heißluft oder -OberUnterhitze?
Fragen über Fragen…aber ich experimentiere schon wirklich lange und bin auch etwas frustriert.
Lg, Dani
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Dietmar Kappl
Hallo Dani,
ich hab eigentlich gar keine Erfahrung mit Combiöfen!
Hast du schon mal versucht Weizenbrote im Topf zu backen?
Das funktioniert nämlich immer 😉
Lg. Dietmar
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Dani
Bin jetzt endlich dazu gekommen – eh gleich mit einem Rezept von deinem Blog. Dem Levain Francese. Ganz so wie auf deinen Fotos ist es natürlich nicht geworden. Außerdem war es schon so spät abends, dass ich keine wirkliche Motivation mehr für “Brotschnitzereien” aufbringen konnte. Also ist der Schnitt nicht wirklich schön. Aber sooooo viel besser, knuspriger und hübscher als die anderen Weizenbrote. Und ich backe ja doch 2-3 x in der Woche Minimum (Mann und Kindern ist das Aussehen ziemlich egal). Danke für den HEISSEN Tipp. Heute versuche ich die Sauerteigbaguettes. Die passen zwar nicht in den Topf, aber vielleicht zählen sie zu Kleingebäck und das wird auch im Combigarer interessanterweise schön.
Lg aus Vöcklabruck, Dani
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Dietmar Kappl
Hallo Daniela,
das Brot sieht verdammt gut aus 🙂
Ich denke hier würde sich jeder freuen so etwas aus dem Ofen zu ziehen!!
Lg. Dietmar
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Dani
Und der Anschnitt – für weitere Empfehlungen bin ich dankbar. Aber hat uns extrem gut geschmeckt schon mal, so wies war.
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Dietmar Kappl
Volle Punktzahl 🙂
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Verdampft und Zugelegt
… zB lange aufheizen mit Umluft, zum Schluß 10 min Umluft Grill, dann umstellen auf intensiv backen oder Ober/Unterhitze, einschießen, 2-3 mal Dampfstoß geben..
Es gibt Internetseiten von Backprofi oder so – der Herr hat professionellere Anleitungen wohl mit Dampfmeisters Hersteller gemacht. Bleibt bezogen auf den Boden der Brote zum Teil alles unbefriedigend. Trotzdem: man schafft mit der Zeit auch als Sonntagslehrling Ergebnisse, die mit großer Freude von Familie und Freunden entführt werden… Alles Gute und nicht aufgeben! LG!
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Dani
Heute hatte ich Pech. Riesenbacktag mit WeizenSTBrot und RoggenST und Weckerl. Und alle Gebäcke sind unten rum aufgerissen. Sehr ärgerlich. Gerade bei den Weckerln passiert mir das sonst nie. Und auch das Roggenbrot ist eigentlich ein Selbstläufer. Was war denn da nun schon wieder? Hab ich das Backrohr nun doch zu wild vorgeheizt?
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Dietmar Kappl
Hallo Dani,
der Teigling hatte einfach nur Untergare!!
Hier fehlten mind. 30 Minuten 😉
Lg. Dietmar
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Dani
Aber alle? Roggenbrot, 2 Weizenbrote und 2 Weizenweckerl-Ansätze. Alle nacheinander gebacken, zu unterschiedlichen Zeiten (bzw. sogar Tagen) angesetzt…alle Untergare? Hoffentlich wars nur das. Ich werde auf jeden Fall das nächste Weizen im Creusette-Topf machen (der sollte ja gut funktionieren, oder?). Und berichten. Danke mal!
Lg, Dani
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Dietmar Kappl
Hallo Dani,
du wirst ihn lieben 😉
Lg. Dietmar
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Dani
Vielen herzlichen Dank. Also Vollgas aus allen Rohren ins Rohr.
Ich habe das Gerät bisher immer so 1 Stunde mit O/U vorgeheizt. Das war wohl zu wenig. Ein Backstein hat wenigstens beim Roggenbrot Abhilfe geschaffen. Die Weizenbrote zeigen sich davon unbeeindruckt.
Grausig wurde eh noch kaum ein Brot. Aber halt auch nie so, wie gewünscht. Wäre das Teil nur endlich kaputt, das ich guten Gewissens ein erwachsenes Rohr kaufen könnte.
Mit freundlichen Grüßen, Dani
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Verdampft und Zugelegt
🙂 Boris, mE, leider ja – aber vielleicht finde ich Sonntagslehrling ja doch noch einen Weg. Die Böden der Brote und Baguette bleiben ein bisschen zu blond, mir zumindest. Dennoch sind die Brote sehr gut. Manchmal backe ich doppelt, oder taue im Backrohr auf, das mache ich dann auf dem Rost. Das gleicht aus. – Lass dich von den 225 Grad nicht schrecken. Der Duft und das Krachen des Brots machen’s wieder gut. LG!
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Boris
Also.. Hier der Versuch…
Poolish I’m Kühlschrank für 12 Stunden, Roggensauer 12 Stunden.. Dann gemischt mit w700, Wasser und Hefe. 12 Stunden in den Kühlschrank. Eine Stunde bur backen raus gestellt..
Links backrohr kit klimagaren, rechts der DGC mit 100% Feuchte… Irgendwie sind beide wenig zufriedenstellend geworden..
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Boris
Hallo, danke für die Antwort! Werde es so ausprobieren!
Da hab ich gleich noch eine Frage:
Der Miele DGC hat nur eine Maximaltemperatur von 225 Grad. Ist das ein Problem wenn das Brot bei 250+ angebacken werden soll?
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Dietmar Kappl
Hallo Boris,
bei Brot einfach die Anbackphase verlängern 😉
Kleingebäck bei voller Temperatur und sollte dein Gebäck nach 15 Minuten noch etwas zu wenig Farbe haben, einfach auf Heißluft umschalten.
Lg. dietmar
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Isa
Hi Dietmar,
ich backe gerade einen süßen Roggenstuten in der Kastenform. Habe geschwadet und den Dampf nach ca. 8 Minuten abgelassen. Jetzt reißen die Dinger mordsmäßig auf, das war so eigentlich nicht geplant 🙁
Zulange geschwadet? Zu viel? Lieber ganz lassen? Was meinst du?
Liebe Grüße,
Isa
Habe heute morgen mal wieder sensationelle Olivenbrötchen gebacken, diesmal aus dem Pane Sera-Teig 🙂
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Dietmar Kappl
Halo Isa,
kann sein das die Schadeneinwirkzeit auf das Produkt zu lange war!
Dieser hätte bereits nach 4-5 Minuten abgelassen werden müssen (und dabei die Türe 4-5 Minuten geöffnet lassen!!!)
Lg. Dietmar
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Walllo
Hallo Dietmar.
Ich habe jetzt den Schwadomat von Bongu.Das Teil ist richtig gut!
Meine Frage:
Habe bis jetzt die Brötchen vorm Backen immer besprüht.
Fällt das jetzt weg?
Nur noch mit dem Schwadomaten
oder beides?
Ich möchte noch einmal einen großen Dank aussprechen das so ein Spitzenprofi wie Du es bist, sich so viel Zeit,auch für einen absoluten Afänger wie ich es einer bin, nimmt.
Gruß Wallo
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Dietmar Kappl
Hallo Wallo,
kommt immer auf die Gebäcksorte an, aber ich würde diese “immer” abspritzen!
(nach dem absprühen mit Wasser die Teiglinge noch 3-5 Minuten stehen lassen und danach erst in den Backofen geben – dadurch kann sich der Ausbund besser entfalten!!!)
Ps. DANKE – mach ich gerne 😉
Lg. Dietmar
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Walllo
Hallo Dietmar.
Aber dann beschwaden wie Du das bei Deinen Rezepten beschreibst?
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Dietmar Kappl
Ja 😉
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Silvia
Lieber Dietmar,
Wir wollen uns einen neuen Backofen kaufen. Jetzt bin ich aufgrund der Beschwadung und Backofenhöhe etwas irritiert.
Zur Auswahl stehen der Miele Combigarer, der aber nur eine Temperatur von 225 Grad Celsius erreicht… oder der Klimagarer von Miele….mit Höchsttemperatur von 280 Grad Celsius und zusätzlich Pyrolyse…..falls sich außer Brot ? auch mal ein Braten verirrt.
Reicht eine geringere Anbacktemperatur aus oder würdest du von einem Combigerät abraten.
Die Befeuchtung kann während der gesamten Backzeit eingestellt werden.
Wenn du noch einen anderen Backofen empfehlen könntest, würde es mich auch interessieren.
Vielen Dank ?
Liebe Grüße
Silvia
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Silvia
Lieber Dietmar,
auch ich möchte mich über die prompte Antwort bedanken…
es hilft ungemein bei der Entscheidungshilfe und spart Geld.
Vielen Dank für so viel Engagement.?
Lg Silvia
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Dietmar Kappl
Gern gemacht 😉
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Dietmar Kappl
Hallo Silvia,
kurz und knapp: 280°C 🙂 🙂 🙂
“Meine Meinung” zu automatischer Beschwadung: Der Schwaden hat nur die ersten 2-5 Minuten Wirkung – eine ordentliche Schwadenschüssel rein und das reicht (man bekommt auch ein viel besseres Backergebnis). Wenn du dir einen neuen Ofen zulegst, dann braucht der Temperatur, einen selbst gebauten Schwadenerzeuger (oder Schwadomat) und einen Backstein 😉
Diese Meinung bezieht sich aber nur aufs BACKEN!!!
Alles was der Ofen dann noch können sollte, richtet sich nach deinem Kochplan 😉
Herstellermarke ist mir eigentlich egal, man kann aus allen Öfen tolle Brote zaubern.
Lg. Dietmar
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Gottfried
Hallo,
Ich kann dem Dietmar nur beipflichten. Ich habe einen Miele Combidampfgarer und einen Miele Backofen mit Kliemagarfunktion zuhause. Ich backe meine Brote ausschließlich im Backofen mit Backstein und Schwadenschüssel (voll mit Edelstahlschrauben) – das bringt optimale Ergebnisse, die du mit der Klimagarfunktion nicht schaffst. Die ist fürs Brotbacken nicht optimal.
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Dietmar Kappl
Danke
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Sarah
Hallo Dietmar,
vielen Dank für Deine hilfreichen Tipps. Eine Frage: Was würdest Du machen, wenn die Ofentür nicht richtig schließt und beim Schwaden sehr viel Dampf nach außen entweicht?
LG
Sarah
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Dietmar Kappl
Hallo Sarah,
wenn es möglich ist dann würde ich die ersten Minuten (1-2) die Ofentüre etwas andrücken!
Der Schwaden hat hier nämlich seine größte Wirkungskraft 😉
(danach kann ruhig etwas entweichen 😉 )
Lg. Dietmar
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Sarah
Vielen Dank Dietmar, ich werde es mal versuchen!
LG
Sarah
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David
Hallo Dietmar!
Ich habe eine Frage zu den Angaben oben. Da heißt es erst:
“– für Weizengebäck VIEL Schwaden – für roggenmehlhaltige Gebäcke weniger Schwaden”
und dann
“Weizenbrote brauchen WENIGER Schwaden, der jedoch auch während der gesamten Backdauer im Ofen verbleiben soll.”
Was gilt denn jettz für Weizengebäck? Viel oder wenig??
Und soll ich wirklich bei jedem Weizenbrot/-semmeln, statt wie ich’s bisher gemacht habe (nach der Anleitung auf baeckerlatein.de) den Schwaden nicht nach 2-5 Minuten ablassen, sondern erst ganz zum Schluss?
Vielen Dank und liebe Grüße,
David
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Dietmar Kappl
Hallo David,
der Unterschied in der Schwadenmenge liegt in der Größe: Weizenbrot und Weizengebäck 😉
Weizengebäck braucht immer etwas mehr Schwaden als ein Weizenbrot!
Das mit dem Schwaden ablassen nach 2-5 Minuten bei Kleingebäck ist und wäre SCHWACHSINN!!!
Kein Bäcker lässt den Schwaden nach so kurzer Zeit aus der Backkammer ab – schon gar nicht bei Kleingebäck!
Erst gegen Ende der Backzeit wird dieser zur stärkeren Krustenbildung abgelassen.
Lg. Dietmar
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David
Danke für Deine Antwort!
Ist ja wirklich komisch, dass zu diesem wichtigen Thema so unterschiedliche Angaben kursieren. Also diese Tabelle auf https://www.baeckerlatein.de/schwaden/ kennst Du vielleicht? … Da widersprechen sich auch schon manche Angaben; ich hatte dort Lutz auch schonmal in den Kommentaren drauf angesprochen. Und öfter heißt es bei ihm auch, die Schwaden nach 8-10 abzulassen (mit Ende des Ofentriebs) – aber auch das ist ja nicht gerade kurz vor Ende der Backzeit. Hm.
Aber ich verstehe jetzt: Mit Weizengebäck sind Süße Sachen und Semmeln gemeint, und mit Weizenbrot alles mit größerem Volumen? Aber auch bei so richtigen Broten lasse ich Deiner Ansicht nach den Schwaden bis 5-10 Minuten vor Schluss drinnen, ja?
Danke! Liebe Grüße
David
PS: Das mit der Email-Benachrichtigung hier über nachfolgende Kommentare funktioniert leider nicht. Weißt Du vielleicht wieso?
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Dietmar Kappl
Hallo David,
bei Roggen- und Roggenmischbroten lasse ich den Schwaden nur kurz in der Backkammer – je nach Wunsch: mit oder ohne Krustenrisse!
Rezepte die nur (fast ausschließlich) Weizen beinhalten, lasse ich denn Schwaden bis zum Schluss drin – erst gegen Ende wird abgelassen. Sollte jedoch eine starke Kruste bei “(Weizen-)Broten” gewünscht sein, dann würde ich diesen nach halber Backzeit ablassen 😉
So backe ich 🙂 🙂
Lg. Dietmar
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alex
Hallo Dietmar,
Vielen Dank für Deinen Blog.
Ich hab da mal eine Frage zum Thema Backfehler:
In letzter Zeit wird beim meinen Gebäcken die Kruste nicht mehr richtig goldbraun.
Zur Erklärung- ich Sprühe die Weckerl vor dem Backen kräftig ein – heize das Rohr auf 250°, und beschwade gleich zu Beginn, anschliessend backe ich auf 220° aus.
Der Teig ist eine Roggen-Weizen-Mischung
Vielen Dank
alex
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alex s
Hallo Dietmar,
Vielen Dank für Deine Tips – anbei Ergebnisfotos.
Vielleicht auch für die Leser dieses Blogs interessant – Was habe ich geändert?
Habe die Weckerl nach der Formgebung (vor der Gare) mit Wasser besprüht, und wie von Dir empfohlen mit 250° fallend bei mehreren Schwadengaben ausgebacken, und erst gegen Ende des Backvorgangs abgelüftet.
Die Kruste ist somit (erstens ansehnlicher) und auch nicht mehr so dick/hart.
Das führt mich aber auch gleich zu meiner nächsten Frage:
Wie mache ich das am besten, dass ich bei Brotlaiben eine etwas dickere Kruste bekomme – der Teig ist ebenso Weizen-Roggen im Verhältnis 1:1
Vielen Dank
alex s.
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Dietmar Kappl
Hallo Alex,
mich freut es total, wenn die Umsetzung dann so klappt 🙂
Mehr Brotkruste bekommt man, wenn man gegen Ende die Ofentür einen Spalt öffnet. Dadurch entweicht der Wasserdampf und die Kruste kann aushärten (15 Minuten gegen Ende der Backzeit öffnen und eventuell die Backzeit etwas verlängern).
Lg. Dietmar
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alex s
Foto 2
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Dietmar Kappl
Sehen wirklich klasse aus 🙂
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Dietmar Kappl
Hallo Alex,
ist das Vollkornmehl?
Könnte es sein, das deine Teige “zu fest” und eine “zu trockene” Gare haben?
Ich glaube, deine Teige verhauten zu stark auf der Gare – deckst du deine Brote auf der Gare mit etwas ab z.B. Plastik, Tuch,…
Weiters sieht es danach aus, da deine Schwadenmenge zu gering ist (oder einfach eine zu schwache Leistung hat!).
Lg. Dietmar
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alex
Hallo Dietmar,
Danke für die Antwort.
Nein, ich verwende Weissmehl:
1kg Roggen
1kg Weizen
1300ml Wasser
Zu fest scheint mir der Teig nicht.
Ich decke die Teiglinge mit einem Geschirrtuch ab, und lasse die Teiglinge 45-60min ruhen.
Kann es sein (hab ich vorhin nicht erwähnt), dass ich zu viel beschwadet habe, sodass die Temperatur beim backen zu niedrig war?
Was wäre deine Empfehlung für das Backprogramm?
Danke
alex
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Dietmar Kappl
Hallo Alex,
nachdem der Teig sehr Weizenlastig ist, darf dieser auch mit sehr viel Schwaden gebacken werden.
(Anfangstemp. 250°C mit kräftigen Schwaden / Ofen nach ca. 7-10 Min. auf 200-210°C zurückschalten und kräftig ausbacken /Schwaden erst gegen Ende der Backzeit ablassen!!)
Nach dem Foto zu urteilen, würde ich den Teig auch etwas länger kneten und garen lassen 😉
Lg. Dietmar
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Melanie
Hallo Dietmar,
danke für die tollen Erklärungen. Trotzdem bin ich mir im Détail immerwieder unsicher: Beim Baguettebacken: leicht verzögert schwaden und dann wie lange drinlassen? Das rustikale Aufreissen wird ja gefördert, wenn man den Schwaden wieder ablässt, wenn ich das richtig verstehe?
Bei Weizenmischbrot, relativ hohe TA, knappe Gare: sofort oder lieber verzögert schwaden? Und wann wieder ablassen? Wenn er zu lange drin bleibt, zieht das Brot vielleicht nicht richtig hoch? Danke für deine Geduld!!!
Melanie
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Dietmar Kappl
Hallo Melanie,
je länger man den Schwaden im Ofen lässt, umso mehr wird dir das Brot und Gebäck aufreißen!
Warum: Durch die hohe Luftfeuchtigkeit (vom Schwaden) bleibt die Kruste lange dehnbar und der nachfolgende Ofentrieb kann somit an der Schnittstelle austreten. Mit dem Ablassen des Schwadens (öffnen der Ofentür) aus der Backkammer steuert man somit das zerreißen der Kruste 😉
Lässt man den Schwaden früher aus der Backkammer ab, zerreißt das Gebäck weniger!
Wichtig:
Sobald sich aber die Kruste verhärtet (nach 4-5 Minuten), verlangsamt und endet auch das rustikale Aufreißen des Gebäcks.
Schwaden gebe ich immer sofort zu Beginn der Backzeit! Bei knapper Gare verweilt der Schwaden länger im Ofen als bei voller Gare 😉
Verzögerten Schwaden gebe ich fast immer nur bei rustikalen Roggenbroten!
…
Lg. Dietmar
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Melanie
Hallo Dietmar,
danke für deine Antwort.
Das heißt, wenn ich den Schwaden ablasse und dann nach einigen Minuten das Aufreißen stoppt wegen der Verhärtung, bremse ich in dem Moment auch den Ofentrieb aus, da die verhärtende Haut das Brot nicht mehr hochgehen lässt? Der Ofentrieb sollte also vorher abgeschlossen sein? Also bei Broten, die bei knapper Gare geschoben werden und noch schön Ofentrieb zeigen sollen und gerne einen rustikalen Ausbund haben sollen den Schwaden auf jeden Fall lang genug im Rohr lassen, damit der Ofentrieb dann abgeschlossen ist?
Schöne Grüße
Melanie
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Dietmar Kappl
PERFEKT 🙂
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Regina
Hallo Dietmar, als Sauerteig Azubi hätte ich auch noch zwei, hoffentlich nicht doofe, Fragen zum Schwaden: 1. Mein normaler Electrolux Herd hat oben, hinter dem Ceranfeld zwei Abluftschlitze des Backrohrs. Muss ich diese Schlitze beim Schwaden mit einem Tuch oder so verschließen? Da geht doch sonst der ganze Dampf gleich raus, oder sehe ich das falsch? Oder kriegt der Ofen mit dem Verschließen ein Problem? 2. Habe mir kürzlich, eigentlich als Drainage für Pflanzkübel, im Kieswerk Splitt geholt. Die Steine sind ca. 1,5 x 2 cm. Kann ich die zum Schwaden auch nehmen, oder ist Metall besser?
Herzlichen Dank auch von mir für Deinen tollen Blog und die viele Mühe, die Du Dir machst. Konnte mir schon soooooo viele Informationen raus lesen. Super :-))
Liebe Grüße aus Landshut
Regina
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Dietmar Kappl
Hallo Regina,
ich kenne zwar nicht jeden Ofen, aber wenn der Schwaden an der Rückseite des Ofens austreten kann, sollten dieser verschlossen/abgedeckt werden. Besser wäre es die Abluftschlitze nur abzudecken, denn beim Schwaden ablassen braucht du diese nur wieder zu entfernen 😉
Kies, Nägel und Schrauben funktioniert alles – Hauptsache sauber und lange aufgeheizt!
Lg. Dietmar
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Alex
Hallo Dietmar,
ich hab einen Miele Ofen mit wo ich bis zu 3 Dampfstöße auslösen kann. Ein Dampfstoß dauert 5 Minuten und es werden ca. 100ml Wasser verdampft. Reichen die 100ml zum Schwaden oder soll ich bei z.B. Weißgebäck 2 Dampfstöße über die Backdauer auslösen?
Ich werde dieses Wochenende dein Salzstangerlrezept (bei denen empfiehlst du ja nur mit 50ml zu Schwaden, da weiß ich auch nicht ganz wie ich das machen soll) versuchen und bin schon sehr neugierig.
Viele Grüße,Alex
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Dietmar Kappl
Hallo Alex,
Salzstangerl in den Ofen – 15sek. warten – 1xSchwaden – fertig Backen bei 240°C durchgehend – BZ: 14-15 Min. 🙂
Durch die verzögerte Schwadengabe verhautet die Oberfläche leicht!
Der darauffolgende Schwaden löst den Druck und die Spannung der Salzstangerl – darauf folgt eine schöne Lauchenbildung 😉
Lg. Dietmar
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Tina
Super Anleitung! Danke!!!
Ich kann vielleicht auch noch einen kleinen Tipp geben. Als ich noch in Taiwan wohnte hatte ich einen italienischen Gasherd. Da Gas ja sehr austrocknet habe ich mir so eine ganz billiges Weissblechblech gekauft und es direkt auf den Herdboden gestellt. Backofen ordentlich aufgeheizt, Backgut reingestellt, heisses Wasser in das Blech und fertig. Am Ende wusste ich dann schon immer ganz genau was wieviel Wasser(dampf) benoetigte. Diese Methode verwendete ich dann auch bei Kuchen.
Liebe Gruesse – Tina
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Karin Anderson
Super!
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Matthias Ahrend
Dietmar, vielen lieben Dank !
Ich hatte ja schon die eine oder andere Frage per Mail gestellt und auch hilfreichende Antworten erhalten . . . aber, ich muss Dich nochmal öffentlich loben: DEIN BLOG IST WIRKLICH ÄUSSERST LEHRREICH 🙂
Zu Hause habe ich einige Bücher aber das Brot backen und auch Bücher, die für die Auszubildenden genutzt werden. Aber in keinem habe ich diese Informationen in einer solchen Detailtiefe und so verständlich erklärt vorgefunden. Und das sind genau die Dinge, die ich lange gesucht habe, ohne sie zu finde. Ich finde es total klasse, dass Du als Profi Dein Wissen mit uns teilst und Deine Zeit, die sicherlich auch nicht im Überfluss vorhanden ist, verwendest, um uns auszubilden. Für mich ist das ein \’besonderer Kampf gegen das geschmackliche Einerlei\’ , denn durch Dich wird es immer mehr Leute geben, die Backfactory Camp; Co. den Rücken kehren können. Ich wünschte mir, dass es in meiner Nähe eine Bäckerei gäbe, die Deine Philosophie verfolgt. Bitte mach weiter so 🙂
Liebe Grüße,Matthias
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Josef Struhkamp
Danke Dietmar fur alles ……Danke Matthias für die tollen Worte…. besser kann man es nicht ausdrücken….. Danke an alle die das wunderbare Handwerk / Hobby hochhalten/ Leben…
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Karin Anderson
Ich habe absichtlich keine Deadline gesetzt, weil viele Leute jetzt im Urlaub sind, und jeder, der interessiert ist, es sicher sowieso so bald wie möglich backen wird. Ich habe mir ein herzhaftes Brot vorgestellt, das einem so netten Hotels wie Schlosshotel Götzenburg und seiner Geschichte wie Schlosshotel Götzenburg mehr Ehre macht, als das schlappe, massenproduzierte Brot, das ich dort gegessen habe.Toll, wenn du mitmachst!
LG, Karin
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Dietmar Kappl
Na dann weiß ich schon was ich backe 🙂
Lg. Dietmar
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