Roggenmischbrot
Vielleicht bei uns Bäckern mehr als bei euch Hobbybäcker machte sich die neue Roggenernte 2019 stark bemerkbar. Die Charakteristik der Roggenbrote machte sich bemerkbar in:
- mangelhafte Frischhaltung und Saftigkeit
- fader Brotgeschmack
- schwache Krumenlockerung
- magere Teigentwicklung
- nachsteifende Teige
In der Regel (zumindest bei mir) schleichen sich diese Ursachen immer wieder schön langsam in die Backstube ein und mutieren anschließend zum Supergau (Schelli pflegt den Satz: Mein Freund du bist wieder mal lange und warm angepinkelt worden!!) . Wenn es dann einen wie mich lange und warm anpinkelt, kann das zu einigen schlaflosen Nächten führen und um ehrlich zu sein waren es einige Wochen.
Wenn Fallzahl, Amylogramm und Verkleisterungstemperatur gemeinsam ansteigen, genügt es nicht mehr nur am Sauerteig zu experimentieren. Hier müssen unterschiedliche Maßnahmen in der Sauerteigherstellung, der Verarbeitung und der Backphase getroffen werden.
Sauerteig:
- Anstellgutmenge etwas erhöhen
- bei mehrstufigen Sauerteigen die Grundsauerstufe etwas verlängern
- wenn möglich eine zusätzliche höhere Mehltype verwenden oder einen gewissen Anteil an Vollkornmehl beimengen
- den Sauerteiganteil in der Hauptrezeptur etwas erhöhen.
Der Vorteil bei mehrstufigen Sauerteigen liegt darin, das der Säuregrad gezielter und besser gesteuert werden kann. Dadurch kann ein mild geführter Sauerteig höher dosiert werden, was somit zu einer besseren Frischhaltung führt.
Teigherstellung:
- Teigausbeute erhöhen
- Restbrot verwenden oder Zugabe erhöhen
- Fett (Schmalz, Sonnenblumenöl,..) zusetzen
- Kochstück
- fein vermahlene Flohsamenschale
- bei kleinen Teigmengen Teigreife um 5-10 Minuten verlängern
- Teigtemperatur mit 30-32°C einhalten
Ob hier vermahlene Flohsamenschale, ein Kochstück, Restbrot oder Fett beigemengt werden ist jedem selber überlassen, jedoch helfen diese Maßnahmen die Frischhaltung zu verbessern.
Backphase:
- Backtemperatur etwas senken
- Backzeit verlängern
Rezept
für ein Teiggewicht von 1908g
Gesamtmenge im Sauerteig 763g / TA 210
330g | Roggenmehl Type 960 / 997 | 33% |
30g | Schwarzroggen Type 2500 oder feines Vollkornmehl | 3% |
396g | Wasser | |
7g | Anstellgut | 2% |
1. Stufe Anfrischsauer
10g | Roggenmehl Type 960 / 997 | 3% |
10g | Wasser | 2,5% |
7g | Anstellgut | 2% |
Anstellgut im Wasser auflösen und anschließend mit dem Roggenmehl klumpenfrei verrühren. Gewünschte Teigtemperatur 28-30°C / Reifezeit 3 Stunden.
2. Stufe Grundsauer
27g | reifer Anfrischsauer | 100% |
100g | Roggenmehl Type 960 / 997 | 28% |
30g | Roggenmehl Type 2500 oder Vollkornmehl | 8% |
90g | Wasser | 22% |
Anfrischsauer im Wasser auflösen und anschließend mit dem Roggenmehl klumpenfrei vermischen. Gewpnschte Teigtemperatur 24-25°C / Reifezeit 8-10 Stunden.
3. Stufe Vollsauer
247g | reifer Grundsauer | 100% |
220g | Roggenmehl Type 960 / 997 | 61% |
296g | Wasser | 74,5% |
Grundsauerteig im Wasser auflösen und anschließend mit dem Roggenmehl Klumpenfrei vermischen. Gewünschte Teigtemperatur 30-32 °C / Reifezeit 3 Stunden.
Brotaroma
40g | weiches Altbrot | 66,6% |
20g | getrocknetes, geröstetes & fein vermahlenes Restbrot | 33,3% |
150g | Wasser 35°C | 100% |
Weiches Restbrot und Wasser mit einem Mixstab fein pürieren. Anschließend mit den getrockneten Restbrot vermischen.
Hauptteig
763g | reifer Vollsauer | 100% |
210g | eingeweichtes Brotaroma | 100% |
440g | Roggenmehl Type 960 / 997 | 44% |
200g | Weizenmehl Type 700 | 20% |
250g | Wasser 45°C | 100% |
22g | Salz | 2,2% |
20g | Schmalz / Sonnenblumenöl | 2% |
3g | Brotgewürz | 0,3% |
Herstellung
- Sauerteig, Wasser, Mehl und restliche zutaten in die Kneterschüssel geben und 6 Minuten langsam mischen. Anschließend 1 Minute schnell kneten.
- Nach der Teigherstellung den Teig 15-20 Minuten reifen lassen.
- Anschließend den Teig in zwei gleich Große Stücke teilen und zu runden Laiben formen – siehe Video
- Danach mit dem Teigschluss nach unten in bemehlte Gärkörbchen legen und auf die Gare stellen.
- Dauer der Endgare ca. 50-60 Minuten (die Zeitangabe bezieht sich auf eine Teigtemperatur von 30-32°C)
- Gebacken werden die Teiglinge mit Schluss nach oben im vorgeheizten Backrohr bei 250°C . Zu Beginn der Backphase kräftigen Schwaden geben. Diesen nach der gewünschten Rissbildung an der Oberfläche ablassen (nach etwa 6-7 Minuten Schwaden ablassen).
- Ofentüre zum ablassen mind. 2-3 Minuten geöffnet lassen.
- Ofentemperatur nun auf 195°C reduzieren und kräftig ausbacken (Backzeit 55 Minuten).
Backen im Topf: Topf im Backrohr auf 250°C vorheizen. Bei erreichter Gare den Teigling in den Topf kippen und mit geschlossenen Deckel in den Ofen schieben. Nach 8 Minuten Deckel kurz anheben und wenn die gewünschte Krustenrisse erreicht wurden, kann der Deckel entfernt werden. Nachdem der Deckel entfernt wurde die Ofentemperatur auf 195°C reduzieren und fertig backen.
67 Kommentare
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Inge Haus
Vielen Dank für dieses wunderbare Brot. Ich habe das 1. Mal den 3 Stufen- Sauerteig mit Lichtkornroggen gebacken. Die Stückgare habe ich auf 2 Stunden verlängert…
Danke!
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Dietmar Kappl
Alles richtig gemacht Inge 🙂
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Lothar
Hallo Dietmar
zu gerne würde ich das Rezept ausprobieren, aber mein Tag hat nicht genug Stunden!
3 Stunden + 8 (bis 10) + nochmal 3 + Stock-+Stückgare + Backzeit 1 Stunde+ -> Schnarch 😉
wenn ich um 7 anfange, habe ich so um Mitternacht ein glühend heisses Brot aus dem Ofen, das dann noch abkühlen muss
gibt es da auch eine Variante für Berufstätige?
oh, ich seh gerade: am VORtag um 18:30 anfangen… 19 + 3 = 22 Uhr
+ 9 Stunden = 7 Uhr am Folgetag
+ 3 Stunden
+ Gare + Backzeit = ca 12 Uhr…
so könnt’s gehen? Brot wäre dann am späteren Nachmittag gebacken und abgekühlt…
ein Home-Office-Brot… 😉
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Dietmar Kappl
Home-Office-Brot – das ist mal ein Titel für das nächste Brot 🙂 🙂 🙂 🙂
Genial Lothar
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Karin
Hallo.
Meine Brote haben immer eine dicke Schicht Mehl nach den Backen oben. Muss immer viel Mehl ins gärkörbchen (peddingrohr) geben weil sie zum kleben bleiben neigen. Wie löst man das in der Bäckerei? Beim 2. bis 3. Backgang merkt man dass das gärkörbchen einfach schon feucht ist…
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Dietmar Kappl
Hallo Karin,
wir in der Backstube mischen Weizen- oder Roggenmehl mit Kartoffelstärke.
Durch diese Mischung brauchst du deine Gärkörbchen nur mehr leicht stauben.
Lg. Dietmar
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Alexander
Hallo Dietmar,
Meine Kruste ist nicht so aufgesprungen. Hab mich an das Rezept gehalten.
Hab Weizen mit Dinkel ersetzt.
Auf jeden Fall schmeckt es. 😃
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Dietmar Kappl
Hallo Alexander,
du bekommst mehr Krustenrisse, wenn du mehr Schwaden und diesen länger einwirken lässt – erst nach der gewünschten Rissbildung Schwaden ablassen 😉
Lg. Dietmar
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Alexander
Hab den Blog mal gelesen 😊
Ist eh alles richtig. 😇
Ohne Topf halt.
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Dietmar Kappl
ich finde die Brote TOP 🙂
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Alexander
War und bin eh sehr zufrieden. Das ist ein tolles Rezept. Sehr empfehlenswert.
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Dietmar Kappl
🙂 🙂
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Karsten
Donnerschlag… Ein saftiges Roggenmischbrot.
Ich habe bislang auf eine drei Stufen Gare verzichtet. Der Aufwand stand in im Verhältnis zum Ergebnis.
Heute habe ich mich mal wieder dran gewagt und kann mich nur meinen Vorredner anschliessen:
Vielen Dank für das tolle Rezept Dietmar! Hammer!
Ich bin gerade so begeistert das ich das erste mal ein Kommentar hinterlassen muss.
Ich habe mittlerweile 6 Monate Brotbackerfahrung (Zwei Brote / Woche) und heute habe ich das erste Brot gebacken das ich als saftig bezeichnen würde. So muss es für mich sein: Eine schöne krosse Kruste mit einer noch “saftigen” Krumme. Geschmack ist ebenfalls schön deftig.
In der Rückschau würde ich sagen, das die Einhaltung von Temperatur und Zeit dann doch den Unterschied ausmacht. Ich habe bisher eher lassy fair mein Brot “zusammengebaut”. Naja Mann lernt nie aus…
LG Karsten
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Dietmar Kappl
Hallo Karsten,
das Brot sieht klasse aus!!
Schön wenn sich der Aufwand trotzdem lohnt 🙂
Du wirst schnell sehen, das du Aromen und Trieb viel besser steuern kannst.
Lg. Dietmar
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Klaus
Hallo Dietmar! Habe zweierlei Mischbrote nach deinen Rezepten ausprobiert. Das ist die Roggenvariante. Super Brot!!
Aber nachdem auch das Weizenmischbrot, dein Landbrot-Rezept, super geworden ist, habe ich jetzt eigentlich gar keinen Favoriten für mein “alle-Tage-Brot”. Aber vielleicht braucht es das gar nicht – ein Standardbrot für alle Tage.
Ich schmökere einfach weiter in deinem Blog und backe ein Rezept nach dem anderen nach…. 😉
Liebe Grüße, Klaus
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Dietmar Kappl
Hallo Klaus,
so soll es sein – backen, backen, backen und ein Ergebnis besser als das andere 🙂
Lg. Dietmar
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Isabel
Lieber Dietmar,
Etwas zu flach, aber für das erste richtige Roggenmischbrot doch recht ansehnlich!
Ich war leider in einer Telefonkonferenz als das Brot fertig für den Ofen war!
Mit 20 min länger im Gährkörbchen und dafür kürzer auf dem Blech wäre vermutlich etwas höher!
Könnte auch noch etwas luftiger sein.
Durch Zufall bin ich nach einem grandiosen Roggenbrot Fail auf Deiner Seite gelandet und ich bin begeistert von deiner Liebe zu deiner Handwerkskunst!
Seit April 2020 kaufe ich kein Brot und keine Hefe mehr, das Selbstbackfieber hat mich gepackt und ich habe einige angesteckt…
Ich habe mir einen Dinkel Sauerteig verbessert den mir eine Freundin abgegeben hatte.
Vermutlich ist das ein Schaumsauerteig geworden, das muss ich alles erst noch nachlesen…
Er bekommt 100 g Mehl und 100g Wasser auf 40g anstelltet.
Ist das dann TA100?
Und er geht auf ohne Ende.
Mit diesem Sauerteig backe ich inzwischen alles, Brot Brötchen, Baguette, Pizza und sogar manchmal Hefezopf.
Für dieses Rezept hier habe ich ihn mir in 3 Stufen zu einem Roggensauerteig umerzogen!
Danke für deine tollen Rezepte und die Videos zur Zeit Bearbeitung.
Das muss ich alles ausprobieren!
Ich bleibe da dran!
Liebe Grüße Isabel
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Regine
Und so kommt es aus dem Ofen, das wunderbare Roggenmischbrot. Diesmal mit T 80, einem Schuss T 110 und Alproggenmehl. Habe heute statt Brotgewürz mal Schabzigerklee genommen. Der Dreistufensauerteig ist der Burner, Dietmar!
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Dietmar Kappl
Boa MEGAAAAAAA 🙂 🙂
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Regine
Lieber Dietmar, nach den unterschiedlichsten Rezeptvarianten für ein Roggenmischbrot, die ich ausprobiert habe – dieses ist für mich das ultimative Rezept. Gelingt immer und auch in unterschiedlichen Variationen des eingesetzten Mehls, muss da nur noch ein bisschen mit der Wassermenge spielen. Alles Wesentliche, was ich lernen musste fürs Homebaking, habe ich hier gefunden. Danke dafür!
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Dietmar Kappl
Danke das freut mich 🙂
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Robert Schüller
Hallo Dietmar,
weil ich 3 verschiedene Brotrezepte nachgebacken wollte, entschloss ich mich für alle 3 Brotsorten zu einer 12-stündigen Übernachtgare.
Deine Rezeptangaben, einschließlich dem Vollsauer führten bei mir zu einem sehr guten Ergebnis.
Verstehe ich im Rezept die Angabe: “Dauer der Endgare ca. 50-60 Minuten …… Teigtemperatur 30-32°” richtig, dass tatsächlich die Teigtemperatur ( die hatte ich und war unzufrieden, da doch, je nach Mehl m, 28° optimal ist).
Ich hatte diese Angabe falsch verstanden und eine für die Endgare 2h berechnet, da die Umgebungstemperatur “nur”ca. 25° war.
Nach dem Formen habe ich längliche Gärkörbe benutzt, die dann für 12h bei 6° im K.s. waren.
Ich denke, es lag aufgrund der 2h Endgare und dem Kühlschrankaufenthalt eine Übergare (siehe Foto, kaum Rissbildung) vor.
Der Brotgeschmack ist super.
Vielleicht kannst du mir für die Endgare, wenn ich eine Übernachtgare plane, einen möglichen Zeitraum nennen.
Schöne Grüße vom Niederrhein, Robert
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Dietmar Kappl
Hallo Robert,
ja die Temperatur bezieht sich auf die Teigtemperatur.
Bei Roggen- oder Roggenmischbroten strebe ich immer so hohe Temperaturen an!
Durch die hohe Teigdichte kommt es kaum zu einer Abkühlung im Teiginneren 😉
Lg. Dietmar
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Robert Schüller
Hallo Dietmar,
wenn du mal Zeit hast, hätte ich gerne folgenden Rat von dir.
Ich möchte mit dem Roggenmischbrot nach der Gare im Gärkorb eine Übernachtgare machen.
Wie lange sollte die Stückgare im Gärkorb sein? Beim sofortigen Backen empfiehlst du ja 60 min..
Schöne Grüße aus dem niederrheinischen Backofen, Robert
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Dietmar Kappl
Hallo Robert,
ich kein Fan von langer und kühler Gare bei Roggenmischbroten, aber wenn du welche machen möchtest dann:
– Sauerteig um 40-50% reduzieren (Verhinderung einer Übersäuerung)
– den Sauerteig auf eine 1-Stufenführung umzustellen (die Mengen für Sauerteig wären ansonsten zu gering – eine zu hohe Fehlerquelle!!)
– den Teig zusätzlich 0,7-1% Hefe hinzufügen (durch die reduzierte Sauerteigmenge zu wenig Trieb!!)
Ich hoffe ich hab dir ein wenig helfen können 😉
Lg. Dietmar
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Robert Schüller
Hallo Dietmar,
vielen herzlichen Dank für deine ausführlichen Tipps und Erklärungen.
Viele Grüße aus dem niederrheinischen Backofen, Robert
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Robert Schüller
P.S. Nachtrag.
Die Übersäuerung haben wir geschmeckt. Ich hatte angenommen, dass diese Säuerung durch die 3-Stufeführung beabsichtigt sei.
Wieder was dazu gelernt.
Vielen Dank und schöne Grüße vom Niederrhein, Robert
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Dietmar Kappl
Nöö dem war nicht so 🙂 🙂
Der nächste Versuch müsste besser werden 😉
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Claas
Habe die Rezeptur etwas verändert und leider beim Ablassen vom Schwaden sowie der Formgebung etwas geschludert. Geschmacklich aber ein Traum, vielen Dank für die Hinweise.
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Dietmar Kappl
Hallo Claas,
ist doch egal – Krume und Kruste TOP und dadurch erreicht man einen höheren Krustenanteil 😉
Lg. Dietmar
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Astrid
Hallo Dietmar,
jetzt hab ich schon einiges von Deinen hervorragenden Rezepten gebacken und versuche mich halbwegs durch alle Infos auf diesem super Blog durchzuarbeiten, aber noch nie hab ich ein herzliches DANKESCHÖN hinterlassen, was ich hiermit tun möchte.
Heute war das Roggenmischbrot dran, geschmacklich ist es super geworden, aber irgendwas ist trotzdem falsch gelaufen, hab mich genau ans Rezept gehalten, Sauerteig dürfte gepasst haben, aber der Teig war beim Rundwirken sehr kompakt. Auf der Endgare hat sich dann eineinhalb Stunden quasi gar nix getan, im Endeffekt hab ich ihn drei Stunden stehenlassen, Fingerabdrücke sind ein bißchen zurückgekommen, aber sogar jetzt nach dem Backen noch etwas zu sehen… ich hab wirklich Probleme, den Zustand der Gare zu beurteilen, hättest du da noch einen Tip für mich?
Also gebacken auf Stein bei Heissluft 240 Grad im Dampfbackofen, Dampf abgelassen, dann runter auf 185 Grad, Rissbildung für mich schön, bis auf den Riss längs knapp überm Boden, was hab ich denn da falsch gemacht?
Geschmacklich ist es toll, sehr saftig – hätte vermutlich noch fünf Minuten im Rohr vertragen…
Falls Du Zeit hast, mir einen guten Rat zu geben, würd ich mich sehr freuen 🙂
Liebe Grüße aus dem Mühl4tel,
Astrid
P.S. Hab heut auch die Dinkelseelen gebacken, des san ja geile Teile!!
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Dietmar Kappl
Hallo Astrid,
dieser Fehler entstand weil du scheinbar 2 Brote auf einmal gebacken hast oder???
Du hast zwischen den Broten zu wenig Abstand gelassen – die Teiglinge müssen versetzt auf den Backstein platziert werden!
WARUM: Die Teiglinge beschwaden sich nach dem Schwadenablassen gegenseitig durch die Teigfeuchtigkeit! Ebenso kann sich hier nur Schleppend eine Kruste bilden und der folgende Ofentrieb entweicht an der schwächsten Teigstelle und das ist genau die Stelle zum Nachbar 😉
Des weiteren empfehle ich dir den Schwaden länger im Ofen zu lassen – so können sich die Teiglinge länger, besser und gleichmäßiger entwickeln (hängt auch immer von der verwendeten Schwadenmenge ab!!!!!).
Zusätzlich streich die Heißluft aus deinem Gedächtnis – diese Einstellung ist nur beim Croissant zu empfehlen! Hier strahlt die Hitze viel zu aggressiv auf den Teigling – dadurch wird dieser Fehler noch mehr gefördert weil rundherum die Teighaut zu schnell bildet und der anschließende Ofentrieb ja entweichen muss 😉
Um eine schnellere Gare zu erreichen empfehle ich den Teig weicher und wärmer zu führen 😉
Lg. Dietmar
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Astrid
Danke Dietmar!
Dann werd ich versuchen, Heißluft zu streichen, habe bisher immer alles mit Heißluft gebacken, aber Du bist der Profi, ich probiers einfach aus 😉
Und zukünftig ein Brot nach dem anderen, wird gemacht!
Vielen Dank für Deine ausführliche Antwort, lg
Astrid
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Dietmar Kappl
Du wirst Augen machen 😉
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Sonja
Hallo Dietmar, wir haben unseren HBO heute mit Deinen leckeren Rezepten eingeweiht. 4x Roggenmisch und 2x Französisches Landbrot. Vorher gab es Pizza satt nach Deinem Pizza-Grundrezept.
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Dietmar Kappl
Hallo Sonja,
besser kann man seinen Ofen nicht einweihen 😉
Lg. Dietmar
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Elke
Hallo Dietmar,
Ich würde das Brot gerne als größere Laibe backen, da ich diese aus meiner Kindheit kenne. Ich möchte die Laibe im Gusstopf backen. Wie verändert sich die Backzeit bei Teigeinwaage 2000g, 3000g , 3500g und 4000g.
Vielen Dank für Deine tollen Rezepte und Deine Mühe!
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Dietmar Kappl
Hallo elke,
3000-4000g wird für den Topf schon viel aber bei 2000g dauert die Backzeit 15 Minuten länger 😉
Lg. Dietmar
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Elfi
Lieber Dietmar,
ich habe nun schon einige Rezepte von Dir ausprobiert, es ist immer wieder eine Freude wenn das Brot gelingt. Dafür schonmal ein großes Danke! Ich bin allerdings auf der Suche nach einem Geschmack aus meiner Kindheit. Mit dem Roggenmischbrot komme ich diesem Geschmack schon sehr nahe. Meine Oma hat unser „Teglbrot“ – wie wir immer sagten – auch mit Schmalz in einem Gusseisen Topf gebacken. Die Kruste war zwar eher weich aber geschmacklich ist es genau die gleiche Richtung. Leider kann ich sie schon lange nicht mehr nach ihrem Rezept fragen, deswegen probiere ich rum. Jetzt muß ich noch etwas am Salz und dem Brotgewürz schrauben.
Die Kruste von Deinem Brot ist aber nicht so aufgesprungen wie bei mir. Ich denke daß ich nicht richtig rundgewirkt hab. Hast Du ev. noch einen Tipp? Bin für jeden Hinweis dankbar. Elfi
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Dietmar Kappl
Hallo Elfi,
deine stark aufgesprungene liegt an einer zu langen Backzeit mit Deckel!
MERKE dir: Je länger der Deckel in der Anfangsphase auf den Topf bleibt, desto intensiver reißt dir deine Kruste auf! Guck einfach nach 5-7 Minuten in den Topf und wenn die gewünschten Krustenrisse erreicht sind, entferne einfach den Deckel (nach dem Deckel aber Backtemperatur auf 200°C senken!!!).
Lg. Dietmar
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Elfi
Hallo Dietmar,
na wer lesen kann is klar im Vorteil. Hab statt Krustenrisse Krustendicke gelesen.
Werde ich auf jeden Fall diese Woche nochmal probieren. Aber DANKE auf jeden Fall schonmal dafür! Elfi
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Eva
Hallo Dietmar,
könnte man den Grundsauer auch komplett mit Schwarzroggen machen undwie würde sich das auswirken?
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Dietmar Kappl
Hallo Eva,
kann man machen, aber die TA im Grundsauer wird auf 180-190 steigen 😉
Achtung: Die Gesamtmenge des Schwarzroggen darf & sollte nicht über 20% der Gesamtmehlmenge steigen.
Lg. Dietmar
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Rainer
Hallo Dietmar erst einmal ein gutes Neues .
Ich hätte eine Frage zum Restbrot ,kann ich hierbei auch Knäckebrot verwenden .
Gruß Rainer
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Dietmar Kappl
Hallo Rainer,
klar hau rein das Knäckebrot 😉
Dir auch ein gutes neues Jahr
Lg. Dietmar
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Clemens
Hallo Dietmar,
eine wirklich tolle Plattform hast du hier geschaffen. Habe schon die eine oder andere Stunde hier verbracht, um mir Anregungen für eigene Rezepte zu holen.
Ich hätte mal eine Frage zur Brotform: macht es eigentlich einen Unterschied, ob ich ein Brot als Wecken oder als Laib forme, was die Frischhaltung und Saftigkeit der Krume betrifft? Aus praktischen Gründen backe ich eigentlich alle meine Brot als Wecken, da diese in der Handhabung praktischer sind (kleinere Brotscheiben) und es auch eine kleinere Schnittfläche gibt (Austrocknung). Spricht aus deiner Sicht etwas dafür, einen Laib der Weckenform vorzuziehen?
Was auch noch interessant zu wissen wäre, ist wie sehr sich das Brotgewicht auf die Frischhaltung auswirkt. Wie groß ist denn deiner Einschätzung nach der Unterschied, wenn ich einen 2 kg Laib im Vergleich zu zwei 1 kg Laiben backe?
Danke,
Clemens
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Dietmar Kappl
Hallo Clemens,
danke das freut mich 🙂
Ob Laibe oder Striezel ist völlig egal – ich liebe Laibe und wenn möglich so groß als möglich.
Kräftig ausgebacken haben diese eine MEGA Frischhaltung 😉
Lg. Dietmar
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Sven Pfitzner
Erstmal vielen Dank für die tollen Rezepte! Immer wieder ein Hochgenuss, sofern ich es denn hinbekomme ;-).
Da ich ein Freund des Buches in der konventionellen Form bin, drucke ich mir deine Rezepte gerne aus. Neuerdings musste ich aber feststellen, dass nur das Deckblatt gedruckt wird, die restlichen Seiten blieben, bis auf copyright Symbol und Anschrift weiß. Hat noch jemand dieses Problem oder befindet sich das Problem wie so häufig etwa 40cm vor dem Bildschirm?!
Danke und beste Grüße von der Ostsee
Sven
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Dietmar Kappl
Hallo Sven,
ich hab gerade das drucken probiert und es funktioniert einwandfrei 😉
Frage gerne nach wo hier der Fehler liegt!
Lg. Dietmar
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Richard Meier
Hallo Sven,
Also bei mir geht’s, nutze ein IPad 2018 😉👍.
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Sven Pfitzner
Gute Idee. Danke dafür. Habs von nem Windoof PC ausgeführt. Werde es heute nach der Arbeit direkt mal mit Apple versuchen.
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Torsten Weiler
Die nachvollziehbare Entwicklung bei den Getreiden – ist es möglich, dass diese doch sehr extreme Entwicklung sich binnen weniger Jahre so deutlich auswirkt? – nehme ich zum Anlass sehr nachdrücklich dafür zu werben, dass wir uns allesamt endlich ganz konsequent am ökologischen Landbau orientieren. Wer handwerklich hergestelltes Brot unter Einhaltung großartiger qualitativer Standards wie bei dir lieber Dietmar präferiert, der kann keine Kompromisse machen!
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